Die Diskussion, Stadt vs. Land bei Claudia, hat immerhin bewirkt, das ich mir die Stadt, in der ich lebe, einmal mit etwas anderen Augen angeschaut habe. Manchmal entdecke ich mich dabei, dass ich gerne sage: Meine Stadt Leipzig, in der ich nun seit fast 20 Jahren weile. Aber es ist mir doch lieber zu sagen, dass es die Stadt ist, in der ich seit 20 Jahren Gast bin, vielleicht, weil wir hier unten immer und überall nur „Gäste“ sind und alles nur für einen bestimmten Zeitraum geliehen ist.
Leipzig kenne ich zwar leider (noch) nicht, aber die Fotos sind toll, machen Lust auf diese Stadt.
Wo ist denn das erste Bild aufgenommen, ist das ein Zoo oder ein Park?
mfg, Julia
ah beim Vergrößern sieht man einen Elefant, ich tippe daher auf.. Zoo?
Ja, Julia, es ist der Zoo, der keine 5 Fußgängerminuten vom Zentrum entfernt ist. Er grenzt dann direkt an einen großen Park, das Rosental, wovon es dann direkt nahtlos in die Auenwälder übergeht, wo sich jetzt überall der Bärlauch mit seinen herrlichen Düften entwickelt. Aber, ich gebe auch zu, wenn die Sonne scheint, ist es überall schön – besonders, wenn sie in uns selbst scheint.
(Ich hätte gern eine Abbildung eingespeichert, weiß aber nicht, wie das geht) :
Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig ist noch heute das größte Denkmal Europas und wird als eines der Wahrzeichen der Stadt im Stadtrat ver-, durch das Tourismusbüro ge-, und die Sozialausschüsse behandelt. Den Letzteren macht Sorge, dass sich von seiner oberen Aussichtsetage zu viele Aussichtslose
hinunterstürzen. Das Denkmal ist sanierungs- und
sicherungsbedürftig. Im Jahr 2003 begannen Rekonstruktions- und Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen, die bis zum 200-jährigen Jubiläum der Völkerschlacht von 1813 beendet werden sollen. Die Kosten sollten sich auf etwa 30 Millionen Euro belaufen. Die Finanzierung erfolgt über eine >>Stiftung Völkerschlachtdenkmal<<, den Freistaat Sachsen, die Stadt Leipzig und Spenden.
Vom 16. bis 19. Oktober 1813 fand vor den Toren der Stadt Leipzig die so genannte Völkerschlacht statt. Sie führte im Rahmen der (so genannten) Befreiungskriege zu einer Niederlage (der Franzosen) Napoleons gegen die Truppen der Österreicher, Preußen, Russen und Schweden. In der Schlacht, die bis zum Ersten Weltkrieg als die größte der Geschichte galt, mussten (!) auch Deutsche (auf Befehl ihrer deutschen Regenten !) auf beiden Seiten mitkämpfen (und mitsterben !).
Das Völkerschlachtdenkmal steht an einem Brennpunkt des damaligen Kampfgeschehens.
In der Kuppeldecke der Ruhmeshalle sind 324 fast lebensgroße Reiter abgebildet. Die vier 9,5 Meter hohen Statuen der Totenwächter in der Ruhmeshalle (!) stellen Personifikationen der Tugenden (!) dieser Schlacht (Tapferkeit, Glaubensstärke, Volkskraft, Opferbereitschaft) dar. Die Figur an der Basis stellt den Erzengel Michael dar, der bei vielen anderen deutschen (!) Schlachten (!) als Beistand (Schutzpatron der Soldaten) galt. Über der gigantischen Skulptur steht die Inschrift „GOTT MIT UNS“ (!!!). Zu seinen Seiten befinden sich an den Sockelmauern zwei jeweils 19 Meter hohe und 30 Meter breite Reliefs, die den Erzengel in einem Streitwagen auf einem Schlachtfeld zeigen, sowie allegorische Frauenfiguren (!!!), welche für die Kriegsfurie (!!!!!!) stehen.
In jedem Oktober jährt sich der Tag der Völkerschlacht und gleichzeitig der Tag der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals. Es versammeln sich Traditionsvereine aus Europa in Leipzig, um der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 zu gedenken. Die ehemaligen Schlachtfelder verwandeln sich dann zu einem Ereignisort (!!!!!!!!) internationaler Tragweite. Zum 196. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig 1813 werden ca. 800 historisch uniformierte Teilnehmer neben dem Biwak, eine Gefechtsdarstellung und eine Gedenkveranstaltung gestalten.
Das Geradgedruckte ist der noch heute offizielle, wohl auch der Schultext, die Klammern meine Bauchschmerzen.
Lieber Petersdom, für deine Erweiterung zur Leipziger Geschichte und Stadtleben danke ich dir sehr, da hast du mir einige Nasenlängen und Jahre voraus und weil ich so lesefaul bin, „höre“ ich dir auch immer gerne dabei zu. Deine Bauchschmerzen – ja, die kann ich nur allzu gut versteh`n, nur versteh`n, kann man das alles wieder nur sehr, sehr schwer.
LG, Menachem