…so nennt „Die Zeit“ heute in einem Titelthema zu „Treue und Monogamie“, unseren Umgang damit. Es scheint, je nach Studie und Interessenslage des Auftraggebers, als wäre uns beides nicht angeboren.
Zu Treue und Monogamie fand schon auf Claudia`s Seite ein reger Gedankenaustausch statt, um den es mir hier im speziellen nicht geht.
Im Angesicht unserer immer wiederkehrenden kleinen und täglichen Kämpfe, in der sich unsere Wertewelt von Gerechtigkeit, Treue, Moral und Schuld,.. gegen unsere Triebe und unser Ego zu behaupten versucht, möchte ich von
„zivilisatorischen Errungenschaften“
sprechen. Und noch weit ist der Weg, ehe sich die in uns wohnenden Naturgewalten dem Diktat unserer illusionären und kunstvollen Werteschöpfungen zu unterwerfen bereit sind. Noch viele Niederlagen und wenig Siege wird es geben, bis dieses „ringen“ um „Zivilisation“ ein Ende finden wird. Vielleicht dann – wenn wir auf dem Zeitstrahl der Zukunft den Tag im Unendlichen erreicht haben.
Das Schwierige an diesen zivilisatorischen Errungenschaften ist, dass Zivilisation selbst einem steten Wandel unterliegt. Gerade als wir uns an die Monogamie gewöhnt hatten, machte sie schon keinen echten Wert u./o. Stabilität schaffenden Sinn mehr.
Wir müssen unser Konzept von Beziehung neu definieren, bzw. eben erst einmal als so wichtig empfinden, dass wir es schulisch zu vermitteln suchen 🙂
LG
gez. Michael
Ja, @Michael, das erleichtert die Sache nicht wirklich, das Zivilisation und deren immer akutell erreichter Zustand auch noch steter Veränderungen unterliegt. Da wollen wir immer flexibel sein und merken doch, wie sehr wir Gewohnheit, i.S. von Bequemlichkeit, mögen. Und genau in diesem Moment kommt unser innerer Schweinehund uns sagt: Hey, kannst ruhig noch ein bisschen liegen bleiben. Gemach, Gemach. Warte mal erst ab, bis sich die anderen bewegen und dann schau`n wir mal erst in Ruhe weiter.
Aber ergänzend meine ich noch:
Die Entwicklung zu einer zivilisatorischen Gesellschaft stellt immer auch nach deren eigenen Spielregeln eine Forderung und Erwartung an die Gesellschaft, sprich, an den Anderen.
Sei ehrlich, betrüge nicht, achte die Menschenwürde, respektiere, vertraue, trage Verantwortung, Gier, Mord, Treue….
Erwartungen tragen aber auch immer leicht deren Enttäuschung in sich, von denen dann zu leicht abgeleitet wird, sich selbst so zu verhalten.
Mit „zvilisatorischen Errungenschaften“ meine ich keine Erwartungen oder Anforderungen an die Gesellschaft und deren einzlne Mitglieder, sondern das stetige Ringen mit sich selbst – gerade, und das ist das Schwere, trotz dem regelverletzendem Verhalten der Anderen.
Ein privates Essen beim Italiener ist halt keine Betriebsausgabe, und ein Buch von Ch. Roche ist kein Berufsmittel, und ein alter defekter Fernseher ist kein Versicherungsfall, und das wird es auch nicht, selbst wenn es 1000 Andere so machen.
Und das sind die kleinen täglichen Kämpfe, in deren Übung es ein langer Weg ist, vom täglichen Verlierer zum langsamen Gewinner zu werden.
Und diese kleinen Kämpfe muss jeder für sich selbst alleine führen – täglich.
Eine Gesellschaft wird nicht besser, allein aus der Forderung, die Anderen mögen die Regeln einhalten, sondern, indem ich die Regeln einhalte.
[…] Medienagentur (Dresden/4708) 48. Printblogger.de (Dresden/4732) 49. mephisto 97.6 (Leipzig/4780) 50. Gemeinsamleben Weblog (Leipzig/4941) 51. AMI-Blog (Leipzig/5030) 52. Lipsia (Leipzig/5171) 53. alte-kiehvotz.de […]
[…] (Dresden/5041) 52. Dapema Online (Dresden/5050) 53. Rechtsanwalt Jens Hänsch (Dresden/5122) 54. Gemeinsamleben Weblog (Leipzig/5240) 55. Tigions Blog (Dresden/5287) 56. Draussen (Dresden/5457) 57. Lollis Homstay […]