bis auf die Knochen. Nicht allein, weil es so heiß ist, nein, auch denke ich, das mit diesem Foto weder das Fratzenbook, noch twitter, xing, google und wie sie heißen mögen, mich mit ihrer Erkennungssoftware irgendwo im Netz wieder rekonstruieren können. Ich sollte das Bild zu meinem Avatar machen – es zeigt mich, bis in mein tiefstes Innere.
Dieses Bild hatte ich am Freitag dabei. Ich dachte dass der Arzt, der die Orthopädie-Urlaubsvertretung macht, natürlich auf Anhieb sieht, dass zwischen dem 3. und 4. Halswirbel wieder ein Nerv eingeklemmt ist. Kann man doch sehen, oder? Nun gut, ich gebe zu, ich sehe nichts. Bin aber auch kein Arzt. Doch was sieht der Arzt? Das es sich um Abnutzungserscheinungen handelt. Altersbedingt. Gut, das wiederum hätte auch ich erkannt, wozu nämlich nur der Blick auf das Patientenblatt mit dem Geburtsdatum reichte.
Doch, zu meiner größten Überraschung! Was passiert an diesem denkwürdigen Tag, Donnerstag, den 07.07.2011? Mir, einem wildfremden Menschen, der weder mit dem Arzt verwandt noch verschwägert ist, setzt der Arzt aus seinem kargen Quartalsbudget vier kleine Quaddelpiekser, die mir wenigstens 2 Nächte Schlaf verschaffen. Wahnsinn. Entweder es geschehen noch Wunder oder ich muß in einem wirklich erbärmlichen und mitleidsvollen Zustand gewesen sein. Denn sonst, wenn alle 2 – 3 Jahre mal nach langen und vielen Arbeitswochen dieser Gang zum Arzt nicht mehr aufschiebbar ist, bekomme ich meist nur ein freundschaftliches Schulterklopfen, ein paar IBU 400 und 6 mal Fango. So wandere ich dann alle 2 – 3 Tage zu einem anderen Orthopäden, bis sich dann irgendjemand findet, der dann sagt: „Legen sie sich mal hin. Arme ganz locker“. Dann macht es „klick“ und „klack“ – ich stehe auf, und bin von der Sekunde an „schmerzfrei“. Na ja, halt eben auch nur solange, bis ich`s wieder übertrieben habe.
Nun, und was macht man mit so schnell unerwartet schmerzfreien Tagen? Klar – da gibt es nur ein.
Also vom Arzt direkt auf`s Motorrad und von Leipzig über Gera, Schleiz, Hof und Achtung, jetzt kommt`s: Pegnitz, mir Recht das Tor zur fränkischen Schweiz genannt, über Bayreuth nach Nürnberg. Eine wunderschöne Tour mit herrlicher Landschaft. Ich vermisse im flachen Leipziger Land so sehr die leichten Berge und Täler, mit ihren Wäldern, Flüssen, Feldern, Gasthöfen und dem Geruch des frischen Heu`s. Und als ich am nächsten Tag zurück fahre, sehe ich dieses Straßenszenario in Schleiz, das mir so sehr aus meiner pfälzisch-saarländischen Zeit vertraut ist, als ich hin und wieder in`s Elsass fuhr. Noch zu einer Zeit, als es dort Schlagbäume gab und wenn man auf der anderen Seite war noch echt das Gefühl aufkam, jetzt in einem anderen und fremden Land zu sein.
Und bis auf den neuen und schön gepflasterten Marktplatz, was ja noch nie so sehr das Ding der Franzosen war, dieses letzte Foto meiner kleinen Schmerzfrei-Tour von deutsch-französischen Ähnlichkeiten oder einer möglichen Antwort auf die Frage: Was haben „Schleizer Renntage“ und „Liberty equality et fraternity“
[…] Ich zieh’ mich aus, kündigt der Kollege heute verheißungsvoll an. Nun, ich war ebenfalls enttäuscht, denn so ein richtiger Hingucker war’s nun auch wieder nicht. Alles zu seiner Zeit […]
@Christa, jetzt muss es einfach raus und endlich mal gesagt werden:
So beeindruckend deine Kurven im November 2007 auch waren, auch ich war so sehr enttäuscht 🙂
Aber ich weiß auch nicht, mehr kann man doch von sich nicht zeigen, als ich es schon tue. Zumal auch noch im Ansatz das Teil zu sehen ist womit Männer denken! Richtig – mit dem Kopf. Alles andere sind Halbwahrheiten 🙂
.
Ich korrigiere: Mal wieder gesagt werden Herr „gemeinsamleben“. Das war sehr deutlich damals. Das heute war die Retourkutsche. „Kommt Zeit kommt Retoure…. “
Eine Frage bitteschön. Mit was denken deiner Meinung nach Frauen? 😉
Ich glaube, @Christa, das Frauen sehr emotional handeln, wobei sie ein sehr feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und Eigenschaften besitzen. Sie können aus feinsten Nuancen Dinge ableiten, für die uns Männern die Sensibilität fehlt. Weil mir das fehlt und auch in dieser Ausgeprägtheit nie gegeben sein wird, bewundere ich diese Gabe. Dabei glaube ich aber auch, das gerade diese Gegensätzlichkeit Männer und Frauen zu einem tollen Team macht.