dem wahrscheinlich nicht nur ich aufgesessen bin, ist, im Ruhestand endlich mal all` das machen zu können, was man schon immer mal machen wollte. Mit dem Ruhestand werden Träume und Wünsche wahr. Hurra-, das Leben ist schön. Ziel erreicht.
Meine bisherige kurze Rentner-Probezeit will diesem Bild nicht entsprechen. Es zwickt und zwackt überall. Die eingetretene Ruhe fährt die Produktion von Adrenalin und Dopamin herunter. Auch das Immunsystem schaltet einen Gang zurück. Ein „Tennisarm-Syndrom“ und „Gewichtszunahme“ sind die ersten Folgen. Das Treppensteigen fällt schwerer, meine „Nichtraucherphasen“ werden immer kürzer und schwieriger einzuhalten, Kommunikation, Interaktion, Disziplin,- vieles fährt einen Gang runter. Selbst „Urlaub“ ist gestrichen, denn: von was sollte sich ein Ruheständler durch Urlaub ausruhen und erholen müssen? Von seinem anstrengendem „Nichtstun“? Ja, reisen. So könnte man es nennen. Das geht noch. Aber das,- ist Nichts wirklich Neues. Und mit dem Wohnwagen durch die engen Strassen von Palermo wird auch mit zunehmenden Lebensringen nicht unbedingt einfacher und stressfreier.
Kurzum:
Das Leben ist schön, so lange man GESUND ist. Selbst Teil im Fluss des aktiven gesellschaftlichen Lebens ist. Wenn Bewegung jeder Art, – noch Bedürfnis– , und nicht Notwendigkeit ist.
Ich glaube, und das möchte ich mit diesem Beitrag verarbeiten und auch zum Nachdenken an die weiterreichen, die dem Tag x noch entgegen streben:
Wenn man sein Leben auf die freie Zeit nach dem Arbeitsleben und den damit verbundenen Wünschen und Träumen fokussiert ( in der Stress, Angst, Mobbing, Fremdbestimmung… , ihren Raum verloren haben sollen), dann wurde die
bis dahin gelebte Zeit des Lebens falsch verstanden.
Denn gerade diese Zeit war, so denke ich heute,
die beste und schönste Lebenszeit.
Vielleicht auch, dass dabei gerade viele Nebenschauplätze- und Herausforderungen notwendig sind, um die starke Intensität des Lebens spüren zu dürfen.
Ich weiß auch von Menschen, und bitte diese hiermit um Nachsicht, die ein ungesundes und schweres Arbeitsleben hatten und die daher, berechtigterweise, meine Sicht der Dinge nicht teilen können. Ich hoffe, sie sind mir nicht gram, dass MEIN Leben stets von einer strahlenden Sonne begleitet wurde. Ich weiß allerdings auch: Zuviel Sonne – verbrennt.
Hast Du Deine Entscheidung, vom Rez-de-chaussée in den ersten Stock zu ziehen, schon bereut? Ich wohne in der ersten Etage und würde es eher umgekehrt machen, wegen Treppensteigen und so. Die schöne Aussicht aus dem Küchenfenster auf meine Hausberge Belchen und Hochblauen im Schwarzwald ist mir eh durch einen Baum versperrt, der unbedingt mal wieder beschnitten werden oder ganz weg müsste. Und was das Wohnmobil betrifft, wäre es doch ein Plus an Lebensgenuss, mit nem normalen PKW zu fahren und Essen und Schlafen im Hotel zu geniessen. Ich bin ja genau so alt wie Du und habe auch jahrelang Urlaub aufm Campingplatz gemacht. Für die Kinder wars schön. Aber in unserem Alter macht man ja nicht mehr so lange Urlaub, sondern lieber öfter mal kurz. Und da fahre ich dann doch lieber im PKW, auch weil ich weiss, dass Wohnmobile auf der Autobahn oft genauso nerven wie LKW. Die anderen Argumente gegen Wohnwagen kennst Du selbst am besten. Schöne Grüsse aus dem Markgräflerland!
Hallo Schreibman, dich heute hier zu lesen ist eine freudige und schöne Überraschung 🙂 Ich grüße dich.
Wir wohnen nunmehr seit 2 Jahren im 2. Stockwerk der Trabantenstadt Grünau in Leipzig und ich habe mich selten in einer Wohnung so wohl gefühlt. Das Treppensteigen macht mir allerdings schon etwas Sorge für die Zukunft. Noch geht es recht gut, aber die Raucherei muss bald aufhören.
In unserer alten Wohnung, im gleichen Haus im EG, hatten wir auch einen Baum vor dem Balkon, der uns Jahr für Jahr mehr Sonne nahm. Im letzten Jahr als wir dort wohnten, haben sie den Baum gefällt und was soll ich dir schreiben: Ab da war es mir zu heiß auf dem Balkon und er hat mir dann richtig gefehlt.
Letztes Jahr bin ich im November erstmalig ohne Wohnwagen über Südtirol nach Sizilien. Das hat in vielen Punkten einen Vorteil gehabt. Auch war es von den Kosten günstiger. Schon allein die Fähre über die Hälfte billiger. Woche für Woche haben wir uns eine weitere Strecke rausgesucht und immer ganz kurzfristig über airbnb gebucht. Super einfach, günstig, empfehlenswert für den, der Urlaub so mag.
Ich fand`s sehr interessant und werde es auch bestimmt mal wieder nutzen, doch insgesamt, war es mir persönlich zu langweilig. Ich liebe so sehr das reisen, auf dem Weg sein, Stop and Go, Rastplätze, Nickerchen machen, Cappu trinken, wieder anfahren, zeitloser Müssigang, ohne Termindruck bis 18 Uhr irgendein Hotel, Fähre oder sonstwas erreichen zu müssen.
Ich bin ein NOMADE.
Aber das ist eine Mentalitätsfrage und für viele ist diese Urlaubsart unvorstellbar. Im übrigen: Ich habe erst vor 6-7 Jahren, nach fast 30-jähriger Pause, den Wohnwagenurlaub wieder entdeckt und wir mögen es beide sehr. Das ist Grundvoraussetzung. Sonst wird`s nichts.
Das mit den Kurzurlauben würde ich zukünftig auch gerne und öfter nutzen wollen. Das ist derzeit mein Plan 2A 🙂
Ein geruhsames Wochenende wünsche ich dir noch, mit Tatort, Fußball oder Biergarten, bei vor allem: Schönem Wetter
Schöne Grüße aus Leipzsch,
Menachem
Lieber Menachem,
ich lese nicht viele Blogs, doch diese, die ich lese, lese ich aufmerksam. Dazu gehören auch deine. 🙂 Erst kürzlich habe ich mal wieder längere Zeit auf deinen Blogs verweilt. Viele deiner Beiträge haben mich persönlich angesprochen. Beiträge in denen du Sorgen, Ängste, Befürchtungen und Schicksalsschläge beschriebst, haben mich zum Teil sehr berührt. Habe ich sie doch in ähnlicher Form selbst erlebt. Dass du heute schreiben kannst, dass dein Leben stets von einer lachenden Sonne begleitet wurde stimmt mich nachdenklich und lässt mich mein eigenes Leben reflektieren. Ich hatte Sonne und ich hatte Schatten. Beides ist o.k. Doch von den Schattenzeiten behaupten zu können, sie wären von einer lachenden Sonne begleitet gewesen, das fällt mir schwer. Einziger Trost, in der Nachschau betrachtet, ist vielleicht der, dass die Schattenzeiten mich vor Verbrennungen schützten. Aber das ist auch nur so eine Erklärung von mir, um die schlechten Zeiten besser annehmen zu können. Mich würde interessieren, wie es dir gelungen ist, dass du heute in den Schattenseiten Sonnenzeiten sehen kannst.
Im übrigen freue ich mich auch riesig wieder mit dem Campingbus kreuz und quer in Italien unterwegs zu sein. Das habe ich mir mal so für mein Rentnerdasein vorgenommen. Back to the roots. Doch wer weiß, was in zwei Jahren ist.
Herzliche Grüße
Christa
Uupss….., liebe Christa. Im Versuch deine Frage zu beantworten betrete ich soeben ein Reich,- mit so sehr viel Türen. Auf der einen steht Selbstschutz. Auf den anderen Selbstwert, Anerkennung, Resilienz, Masken, Erziehung, Nachkriegskinder, Mutter,… und so vieles mehr. Und auf einer steht, und dafür bin ich deinem Kommentar sehr dankbar: Eigene Kinder.
Alle Türen und Einzelzimmer sind dennoch miteinander verwoben.Gehören zu einem großen Reich und bilden ein Ganzes. Mein inneres ICH. Hinter welcher Türe ich jetzt aber die wirkliche die Antwort finde, und ob sie es dann auch tatsächlich ist, weiß ich nicht. Aber ich mache mich sehr gerne auf den Weg. Unsicher bin ich mir noch, ob ich zu den noch nicht aufgezählten Türen den Mut finde, hier zu schreiben.
Aber ich glaube schon. Auch weil ich daran glaube: „Willst du etwas über dich selbst erfahren, frage einen Anderen.“.
Es wird jetzt ein paar Tage in mir werkeln bis ich eine erste Antwort hervorbringen kann. Ich zähle auf deine Geduld 🙂
Was ich aber spontan kann, ist, dir nun wirklich eine der schönsten Zeiten zu wünschen, die wir Menschen haben können. Die Zeit der „Vorfreude“.
Genieße jeden Tag, jede Stunde bis zu dem Tag, an dem du in den Campingbus einsteigst und zu deinem W. sagen kannst: „Ich bin bereit. Auf gehts!“,-
denn dieser Traum und diese Zeit kehrt nie wieder.
Herzliche Grüße aus Leipzig,
mit etwas Vorfreude auf den gleich beginnenden Tatort ( da bin ich kultmässig urkonservativ)
Menachem
(Nachtrag: Na ja, ist diesmal kein lockerer Münsteraner mit Böhne. Heavy)
Toller Artikel! Gerne gelesen!
Ich habe ja noch eine Weile hin, aber Dein Gedanke, daß JETZT Leben stattfindet,teile ich sehr!
Danke für dein positives feedback, Gerhard. Ich denke, wenn an Tagen, an denen es mal nicht so richtig rund laufen will, und sich derjenige an diesen kleinen Beitrag hier erinnert, sieht die Welt danach schon wieder viel bunter aus.
Dann hat dieses Geschreibsel hier nicht nur mir gut getan, sondern auch für ein paar wenige Augenblicke irgendeinem Menschen auf dieser Welt.
Bleib Gesund! Bis dann,….
Menachem
Lieber Menachem,
wenigstens in einer Sache kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen: Gib es auf, auf anscheinend sinnlose Art gegen das Rauchen zu kämpfen! Steige um aufs Dampfen – damit ist eine nach eigenem Belieben einstellbare (und auch leicht herunter fahrbare) Nikotinversorgung gewährleistet, ohne dass der Körper die zusätzlichen bis zu (je nach Quelle) 5000 bis über 8000 „sonstigen Stoffe“ verkraften müsste, die bei der Tabakverbrennung entstehen!
Es gibt unzählige Berichte vom Menschen, die umgestiegen sind – erfolgreich und mit deutlichen Gewinnen in Sachen Gesundheit!
Gerne berate ich dich bei der Auswahl der entsprechenden „Dampfe“, mit der das auch gelingt.
Hallo Claudia, mal wieder hat wordpress verpennt mich zu benachrichtigen, dass du geschrieben hast. Sorry, bin also etwas hinten dran.
So langsam muss ich sagen, verzweifel ich. Die Sucht hat mich fest im Griff. Über 50 Jahre rauche ich nun. Das lässt sich nicht so einfach von heute auf morgen abschütteln. Und wären nicht die Treppen zu unserer Wohnung hoch über den Wolken (2,Stock), dann würde ich es auch nicht dran geben.
Ich habe es schon mit mehreren „Dampfen“ versucht. Die eine zu schwach, die andere zu stark. Irgendwie blockt noch etwas in mir ab, so nach, vom Regen in die Traufe fallen.
Jedenfalls, ich bleib dran und freu mich über dein Angebot, mal von dir beraten zu lassen. In spätestens 2 Wochen blase ich zum erneuten Angriff. Bis dahin, liebe Grüße und vielen Dank,
Menachem
Lieber Menachem, ich habe Dich nominiert zum sogenannten „Liebster Award“, täte mich sehr freuen, wenn Du das Stöckchen annimmst, vor allem, weil mich interessiert, was Du antwortest! Liebe Grüße von der Graugans
Hallo Margarete, ja, danke. Ich hab das Stöckchen schon gefunden. Kein schlechter Zeitpunkt es anzunehmen um mal wieder in den Spiegel zu schauen. Was werde ich wohl sehen?
Wünsche dir eine schöne Sommerzeit, Wir lesen uns 🙂
Liebe Grüße, Menachem